Vor ein paar Wochen habe ich in meinem Telegram-Kanal gefragt, ob ich mal darüber berichten soll, wie ich mein Geld ausgebe. 100 % stimmten dafür und im Folgenden werde ich nun darauf eingehen.
Mein erstes Buch, das ich im April 2019 veröffentlicht habe und den Titel ‘Vom Barbar zum Fürst’ trägt, behandelt bereits das Themenfeld Geldsystem, Vermögensaufbau und finanzielle Freiheit. Da ich damals noch ganz am Anfang meiner schriftstellerischen Arbeit stand, genügt das Buch zwar nur eingeschränkt meinen heutigen Ansprüchen, aber die Rezensionen auf Amazon sprechen ja für sich.
Ganz kurz gesagt beschreibe ich in dem Buch, wie ich ohne Erbe oder großes Startkapital ein Immobilienvermögen aufgebaut habe. Ich habe in den Jahren 2017, 2018 und 2019 mehrere Immobilien zur Vermietung gekauft, weil mir aufgrund meines Studiums glasklar war, dass ich so die besten Chancen habe, im Laufe meines Lebens großen Wohlstand aufzubauen und finanziell unabhängig zu werden.
Mit finanzieller Unabhängigkeit meine ich in diesem Kontext einfach nur, nicht mehr auf das Gehalt eines Arbeitgebers angewiesen zu sein. Dieses Ziel habe ich noch nicht erreicht, ich bin aber auch erst 36 Jahre alt. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich im Laufe der nächsten Jahre finanziell unabhängig werde – ich würde dann aber, Stand heute, nicht aufhören in meinem Hauptberuf als Immobilienfinanzierer zu arbeiten.
Dafür macht mir meine Arbeit unterm Strich einfach zu viel Spaß bzw. gibt mir mehr als sie mich kostet – denn beim Arbeiten geht es ja nicht nur ums Geld, sondern auch um menschliche Kontakte. Das sind in meinem Fall vor allem meine Kunden – also Menschen, die zu mir kommen, um einen Kredit für den Kauf einer Immobilie zu bekommen.
Ich mache diesen Job seit 2017, allerdings mit rund 2 Jahren Unterbrechung durch andere Tätigkeiten, und wie das so oft ist, manchmal muss man erstmal weggehen und neue Erfahrungen sammeln, um dann zu erkennen, dass es dort am besten war, wo man herkommt.
Das ist natürlich nicht immer so, beispielsweise würden mich keine zehn Pferde dazu bringen, wieder zurück zur Bundeswehr zu gehen. Die acht Jahre meines ersten Berufslebens sind und bleiben genug Militärdienst.
Ok, aber wie gebe ich nun im Alltag mein Geld aus? Mit anderen Worten: Worin investiere ich mein Geld?
Ganz wichtig zu verstehen ist, dass es in einem Fiat-Geldsystem keinen Sinn macht, Geld zu horten. Das Eurosystem ist ein solches Fiat-Geldsystem, genauso wie das Dollar-System und die anderen großen Währungssysteme auch. Fiat-Geldsysteme heißen so, weil fiat auf Latein so viel bedeutet wie “es geschehe” – und damit ist in diesem Kontext gemeint, dass das Geld aus dem Nichts geschaffen wird.
Geld regiert ja bekanntlich die Welt, aber wie entsteht Geld eigentlich? Das ist eine entscheidende Frage, denn wenn Geld die Welt regiert, dann liegt die Macht ja bei denen, die das Geld regieren. Und das sind technisch gesehen die Zentralbanken, also im Fall des Euros die Europäische Zentralbank, kurz EZB. Die Zentralbank eines Währungssystems ist der Urheber, der Schöpfer der betreffenden Währung.
Die zahllosen Geschäftsbanken des jeweiligen Währungsraums vermehren dieses Geld zwar mittels Giralgeldschöpfung, aber die Urproduktion findet ausschließlich in der Zentralbank statt. Geschäftsbanken hingegen sind einfach Banken, bei denen Menschen und Unternehmen ihre Konten haben, also alle Banken, die am normalen Geschäftsverkehr teilnehmen.
Und wenn man sich die Geschichte des Geldes, die Historie der Währungen, anschaut, dann sieht man ganz deutlich, dass Fiat-Geldsysteme immer nur eine recht begrenzte Lebensdauer haben, oftmals deutlich unter 100, manchmal sogar weniger als 50 Jahre.
Wenn ein Geld- bzw. Währungssystem stirbt, dann kommt es zu einer Währungsreform. Das ist in Deutschland in den letzten 150 Jahren vielfach passiert. Schauen wir uns das mal im Schnelldurchlauf an:
1871 – Einführung der Reichsmark
Nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs wurde die Reichsmark als einheitliche Währung eingeführt, die die zuvor bestehenden Landeswährungen der deutschen Einzelstaaten ersetzte.
1923 – Rentenmark
Nach der Hyperinflation der frühen 1920er Jahre führte Deutschland die Rentenmark ein, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Sie war zunächst nicht durch Gold, sondern durch Grundbesitz gedeckt.
1924 – Reichsmark
Die Reichsmark wurde eingeführt und löste die Rentenmark als stabile Währung ab. Diese blieb bis zum Zweiten Weltkrieg die Währung Deutschlands.
1948 – Deutsche Mark (DM)
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Teilung Deutschlands in Besatzungszonen. In den westlichen Zonen wurde 1948 die Deutsche Mark eingeführt. Diese Währungsreform sollte die Wirtschaft Westdeutschlands stabilisieren und das Wirtschaftswunder ermöglichen.
1948 – DDR-Mark (Ostmark)
In der Sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR wurde eine eigene Währung eingeführt, die zunächst ebenfalls als Deutsche Mark bezeichnet wurde, später aber zur DDR-Mark umbenannt wurde.
1990 – Wiedervereinigung und Einführung der D-Mark in der DDR
Mit der Wiedervereinigung wurde die D-Mark als gemeinsame Währung in ganz Deutschland eingeführt. Dies bedeutete das Ende der DDR-Mark.
2002 – Euro
Deutschland führte den Euro als gemeinschaftliche Währung der Eurozone ein und ersetzte damit die D-Mark.
In Deutschland gab es in den letzten 150 Jahren also sieben große Währungsreformen. Weltweit betrachtet waren es im gleichen Zeitraum über 200 Währungsreformen. Der Tod der einen Währung und die Geburt einer neuen Währung ist also etwas ziemlich Normales. Man sollte da auch keine Angst vor haben – aber sich darüber im Klaren sein, was das bedeutet.
Das lässt sich am einfachsten begreifen, wenn man sich die Gründe für Währungsreformen anguckt. Eine Währung hat ja immer Inhaber bzw. Betreiber, in unserem Fall die EZB, die wiederum den nationalen Zentralbanken der Euro-Staaten gehört, die wiederum den jeweiligen Staaten gehören. Mit anderen Worten: Das Euro-System gehört den Staaten, die den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt haben.
Die Inhaber bzw. Betreiber eines Währungssystems erzielen durch das Produzieren der Währung den Geldschöpfungsgewinn, auch Seigniorage genannt. Das Prinzip dahinter ist ganz simpel – die Produktion des Geldes kostet weniger als die Kaufkraft des Geldes. Am deutlichsten wird das anhand von physischem Geld: Die Produktion eines 100 € Geldscheins kostet keine 100 €, sondern ca. 8 bis 16 Cent. Diese Produktionskosten gelten für alle Euro-Scheine, unabhängig von ihrem Nennwert.
Der Geldschöpfungsgewinn beträgt bei einem 100 € Schein also über 99 €. Lassen wir das kurz so stehen und betrachten einen anderen Aspekt des Geldsystems:
Wenn du einen 100 € Schein hast, dann besitzt du ein Stück Papier im Wert von 100 € – aber was sind 100 € wert? Sie sind das wert, was du für sie kaufen kannst. Geldscheine haben keinen inneren Wert, sie haben nur einen Tauschwert. Wenn du dir selbst einen Fantasie-Geldschein druckst, hat dieser keinen Wert, da du ihn nicht gegen Waren und Dienstleistungen eintauschen kannst. Das gilt natürlich nicht nur für Scheine, sondern insbesondere auch für Kontoguthaben.
Die Inhaber des Euro-Systems können also Geldschöpfungsgewinne erzielen, so viel sie wollen, ob das ganze Geld letztendlich auch etwas wert ist, das hängt davon ab, welche Realgüter man für dieses Geld bekommen kann. Eine Währung, die von Anbietern von Waren und Dienstleistungen nicht als Zahlungsmittel akzeptiert wird, ist eine wertlose Währung. Geld hat immer nur den Wert, den die dafür erhältlichen Waren und Dienstleistungen ihm geben.
Daher kann die Produktion von Geld den Wohlstand eines Währungsraumes nicht erhöhen.
Seit Einführung des Euros im Jahr 1999 hat sich die Euro-Geldmenge mehr als verdreifacht, der Wohlstand der Euro-Länder hat sich aber keinesfalls verdreifacht. Mit anderen Worten: Es gibt heute mehr als dreimal so viele Euros als vor rund 25 Jahren, aber der Lebensstandard der Menschen, die den Euro benutzen müssen, stagniert.
Der Wert eines Euros sinkt also kontinuierlich, er verliert stetig an Kaufkraft – einfach weil immer mehr Euros immer weniger Waren und Dienstleistungen gegenüberstehen.
Um den Kaufkraftverlust zu verdeutlichen:
Ein Warenkorb, der im Jahr 2000 insgesamt 100 € kostet, würde bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2 % pro Jahr 2023 etwa 151 € kosten. Das bedeutet, dass 100 € im Jahr 2023 nur noch etwa 66 % der Kaufkraft von 100 € im Jahr 2000 besitzen. Und das bei der offiziell angestrebten Inflationsrate von 2%.
Die Inflation war aber insbesondere in Folge der Gelddruckorgien im Rahmen der Plandemie deutlich höher und erreichte teilweise über 10%. Der Kaufkraftverlust des Euros ist also gravierend – und wird sich weiter fortsetzen.
Versetzen wir uns kurz in die Perspektive des Euro-Systems: Wir produzieren Euros und erzielen dadurch enorme Geldschöpfungsgewinne – unsere Euros haben aber immer nur den Wert, den die dafür erhältlichen Waren und Dienstleistungen ihnen geben. Wir müssen also unbedingt darauf achten, dass die Volkswirtschaften, in denen unser Euro das gesetzliche Zahlungsmittel ist, auch weiterhin wertvolle Waren und Dienstleistungen produzieren – sonst ist unser Euro insgesamt nichts mehr wert.
Gleichzeitig ist es aber so, dass unsere Staaten massiv verschuldet sind und laufend mehr Geld ausgeben, als sie einnehmen. Und das ist bereits jetzt, noch vor der Verrentung der Babyboomer, so. Sobald die Babyboomer in Rente gehen, werden die Staatsausgaben weiter steigen und die Staatseinnahmen weiter sinken, einfach weil es dann deutlich weniger Arbeitskräfte, aber dafür viel mehr Rentner gibt. Daher haben unsere Staaten natürlich alle das Interesse, dass wir stetig mehr Euros produzieren, um die wachsenden Staatsdefizite zu finanzieren.
Das ist erstmal auch kein Problem, da wir ja nahezu kostenfrei so viele Euros produzieren können, wie wir wollen – das Blöde daran ist nur, dass wir genau dadurch den Wert der Euros immer weiter reduzieren, eben weil das Verhältnis zwischen existierenden Euros und den in unseren Volkswirtschaften produzierten Waren und Dienstleistungen immer schlechter wird. Wir sind also in der gleichen Situation, in die alle Fiat-Geldsysteme im Laufe der Zeit immer kommen: Indem wir tun, wofür wir errichtet wurden, zerstören wir uns selbst.
Historisch betrachtet kehrt jedes Fiat-Geld im Laufe der Zeit zu seinem inneren Wert null zurück. Die Wahrscheinlichkeit, dass das auch mit dem Euro passiert, ist sehr hoch.
Vielleicht möchtest du einwenden, dass aber doch der z.B. der Dollar und das britische Pfund schon seit Jahrhunderten bestehen und somit Währungen doch offensichtlich sehr lange leben können. Aber: Der Dollar der Gegenwart ist nicht der Dollar der Vergangenheit. Wir müssen zwischen dem Namen einer Währung und dem Inhalt einer Währung differenzieren. Der Dollar war bis 1971 goldgedeckt, heute ist er nur noch eine Fiat-Währung, heißt aber trotzdem noch Dollar.
Genauso könnte der Euro wie wir ihn kennen innerhalb der nächsten Jahre kollabieren und durch eine neue Währung ersetzt werden, die weiterhin bzw. wieder Euro heißt. Namen sind Schall und Rauch. Entscheidend ist, was drinsteckt, nicht was draufsteht. Und was aktuell im Euro drinsteckt, ist äußerst dysfunktional und nicht zukunftsfähig. Ich will das jetzt hier nicht weiter ausführen, sondern darauf eingehen, wie man als Individuum sinnvoll damit umgehen kann. Gleichzeitig appelliere ich an jeden Leser, sich durch eigene Recherchen ein eigenes Bild von der Zukunftsfähigkeit des Euros zu machen. Bei diesen Recherchen muss man natürlich darauf achten, von wem die jeweilige Informationsquelle bezahlt wird, denn wer bezahlt, bestimmt bekanntermaßen, was gespielt wird.
Also, zur alltäglichen Praxis – wie gehe ich damit um, dass der Euro stetig an Wert verliert und ziemlich wahrscheinlich im Laufe der kommenden Jahre durch eine neue Währung ersetzt wird? Wie gesagt, diese neue Währung könnte dann durchaus weiterhin Euro heißen, so wie der Gold-Dollar und der Papier-Dollar auch beide Dollar heißen, aber dennoch völlig unterschiedliche Währungen sind.
Wie gehe ich in der Praxis mit dem Verfall und dem vermutlich baldigen Tod des Eurosystems um? Ich extrahiere Ressourcen aus diesem System – ich tausche Euros gegen Dinge, die sinnvoll sind und wahrscheinlich im Laufe der Zeit ihren Wert behalten oder sogar an Wert gewinnen.
Wir sollten immer im Hinterkopf behalten, dass Wohlstand auch durch Krisen und Kriege hindurch wachsen kann. Für viele gesammelte Beispiele aus Deutschland empfehle ich das Buch ‘Das ABC des großen Geldes’ von Bernt Engelmann. Das Buch ist schon alt und wahrscheinlich nur noch gebraucht zu bekommen, aber es zeigt sehr schön, wie deutsche Familien durch zwei verlorene Weltkriege hindurch ihr Vermögen nicht nur erhalten, sondern vermehrt haben. Das ist diesen Familien im Wesentlichen dadurch gelungen, dass sie ihr Vermögen nicht in Geldwerten, sondern in Sachwerten gehalten haben.
Währungen kommen und gehen, aber Sachwerte bleiben. Zwei meiner Immobilien wurden noch vor dem Ersten Weltkrieg gebaut und sind heute wertvoller denn je. Gold und Silber waren immer wertvoll und werden es bleiben. Manche Aktiengesellschaften überleben viele Währungsreformen. Dinge, die mit der einen Währung gekauft wurden, können mehrere Währungsreformen später mehr wert sein als je zuvor. Aber Fiat-Geld verliert im Laufe der Zeit immer seinen Wert. Also muss als grundsätzliche Devise gelten: Raus aus dem Fiat-Geld, rein in die Sachwerte.
Und dabei kommt es dann auf den richtigen Mix, das richtige Mischungsverhältnis an, da alle Sachwerte ihre Vor- und Nachteile haben. Was folgt, sind meine persönlichen Ansichten und ausdrücklich keine Anlageempfehlungen.
Meine Strategie ließe sich wie folgt zusammenfassen: Von meinem monatlichen Euro-Einkommen investiere ich immer einen sinnvollen Anteil in Sachwerte, achte aber auch darauf, stets genügend Euro-Liquidität zu haben, da der Euro ja nunmal weiterhin das gesetzliche Zahlungsmittel ist und daher im Alltag unverzichtbar ist.
Nochmal als kurzer Einschub: Gesetzliches Zahlungsmittel bedeutet ja Zwangszahlungsmittel – jeder Händler und Dienstleister wird per Gesetz dazu gezwungen, die staatliche Schundwährung zu akzeptieren und Zwangsabgaben wie Steuern und Raubfunk können nur mittels der Staatswährung bezahlt werden. Aber zurück zur Praxis:
Ein Großteil meines Einkommens besteht aus den Mieten, die ich für meine vermieteten Immobilien bekomme. Von diesen Mieteinkünften geht wiederum ein Großteil an die Banken, die mir den Kauf dieser Immobilien finanziert haben, und an die Hausverwaltungen, die im Falle der Eigentumswohnungen das Gesamtobjekt verwalten. Das heißt, dass nur ein kleiner Anteil der Mieteinkünfte auf meinem Konto bleibt – und dieses Geld lege ich immer für Instandhaltung und Zwangsabgaben zur Seite. Das bedeutet, dass meine laufende Vermietung quasi ein geschlossenes System ist und die darin fließende Liquidität nicht für Investitionen außerhalb dieses Systems in Betracht kommt.
Vielleicht fragst du dich jetzt, warum ich mir die ganze Arbeit mache, wenn ich gar kein Geld für mich selbst aus diesem System herausziehe. Die Antwort ist folgende: Bilanziell betrachtet wird mein Immobilienvermögen durch die ratenweise Tilgung der zugehörigen Kredite jeden Monat mehr wert. Jede Tilgung reduziert die Schulden, die dem Wert der Immobilie gegenüberstehen, sodass mein bilanzielles Eigenkapital Monat für Monat wächst.
Natürlich muss man sich um die Immobilien kümmern, sie in Stand halten und managen, und natürlich muss man die Mieteinkünfte versteuern, aber Immobilien ermöglichen es, viel mehr Geld anzulegen, als man hat – weil Banken liebend gerne Kredite für Immobilien vergeben. Das ist der Leverage-Effekt – du setzt ein bisschen Eigenkapital ein, leihst dir viel Geld von der Bank und erzielst dann eine Rendite auf die Summe von Eigen- und Fremdkapital.
Wenn du beispielsweise eine Immobilie für 100.000 Fiat-Euros kaufst und du nur die Kaufnebenkosten aus Eigenkapital bezahlst, bekommst du durch die Miete ja eine Rendite auf die 100.000 € Kaufpreis der Immobilie – du hast aber nur die Kaufnebenkosten in Höhe von beispielsweise 10.000 € aus eigenem Geld bezahlt. Und natürlich sind X % Rendite auf 100.000 € mehr als X Rendite % auf 10.000 €. Wer in Immobilien anlegt, kann also mit Schulden Geld verdienen.
Und die Zinsen, die du auf diese Schulden zahlst, sind Werbungskosten, mindern also deine Steuerlast. Das ist ein wichtiger Punkt, da die Zwangsabgabenquote in der BRD ja immens ist. Die BRD hat nur rund 15 Millionen Netto-Steuerzahler, also Menschen, die effektiv und nicht nur nominell Steuern zahlen, und da liegt es ja auch nahe, dass diese vergleichsweise wenigen Netto-Steuerzahler sehr hohe Zwangsabgaben zahlen müssen, schließlich müssen die anderen rund 68 Millionen Menschen in der BRD ja auch von irgendwas leben – nämlich von der Staatskasse, und die hat nur zwei Einnahmequellen: Steuern und Schuldenmachen.
Wenn ein Staat also kontinuierlich über seine Verhältnisse lebt, muss er die Zwangsabgabenqoute erhöhen und/oder mehr Schulden aufnehmen. Beide Maßnahmen spülen zwar kurzfristig Geld in die Staatskasse und ermöglichen dadurch z.B. den öffentlichen Dienst weiterhin zu bezahlen, belasten die Staatskasse aber durch Zins und Tilgung für die Schulden und führen durch die Steigerung der Zwangsabgaben zur Abwanderung von Arbeitskräften und Unternehmen. Das ist Teil der bereits skizzierten Abwärtsspirale.
Aber was ist mit dem Gelddrucken? Gelddrucken ist synonym mit Schuldenmachen – in modernen Fiat-Geldsystemen wie dem Euro bedeutet Geldschöpfung immer neue Schulden zu machen. Warum? Weil Euros von der EZB durch Kreditvergabe an Geschäftsbanken erzeugt werden und die Geschäftsbanken diese Euros dann durch Kreditvergabe an Privatpersonen und Unternehmen vermehren. Mit dem so aus dem Nichts geschaffenen Geld werden dann unter anderem Staatsanleihen gekauft, sprich der Staat kann neue Schulden machen und sich dadurch kurzfristig die Kasse füllen.
Das gesamte System basiert also auf Verschuldung – und belohnt daher auch das Schuldenmachen in Form von Aufnahme von Krediten für den Immobilienkauf.
Wichtig zu verstehen ist dabei auch, dass Kreditaufnahme nicht steuerpflichtig ist – wenn ich also beispielsweise 100.000 € für meine Immobilie brauche, mir aber beispielsweise 120.000 € leihe, dann habe ich 20.000 € übrig, auf die ich zwar Zinsen aber keine Steuern zahlen muss – im Gegenteil, die Zinsen mindern meine Steuerlast.
Das Euro-System belohnt also das Schuldenmachen – und Immobilien sind der einfachste Weg, um davon zu profitieren. Bedenke aber, dass das alles viel Arbeit bedeutet, werde also nicht gleich zu euphorisch.
Damit an dieser Stelle auch genug zum Thema Immobilien.
Wie gebe ich das Geld aus, das ich in meinem Angestelltenverhältnis und als Autor verdiene?
Erstmal natürlich für meine Lebenshaltung, also Lebensmittel, Mobilität, Wohnen usw. Außerdem spare ich jeden Monat Geld in einem Riestervertrag an – da kann man auch ganz viel Schlechtes drüber sagen, aber du bekommst bei Riesterverträgen eine hohe Steuerrendite, da du Stand heute pro Jahr bis zu 1.925 € (bzw. 2.100 € minus Zulagen) von der Steuer absetzen kannst. Wenn dein Grenzsteuersatz also z.B. 40 % beträgt, bekommst du auf 1.925 € Einzahlung in deinen Riestersparvertrag 1.925 x 0,4 = 770 € Steuererstattung bzw. musst 770 € weniger Steuern zahlen.
Und was nach all meinen monatlichen Ausgaben noch übrig bleibt, investiere ich wieder in Sachwerte. Dabei gehe ich recht systematisch vor und nutze den Zahlungsdienstleister Wise. Wise ist mit PayPal vergleichbar, hat aber mehrere Vorteile:
1: Wise funktioniert auch in Ländern, in denen PayPal nicht funktioniert – das kann bei internationalen Transaktionen entscheidend sein.
2: Du bekommst durch Eröffnung eines kostenlosen Wise-Accounts eine belgische IBAN und kannst über diese IBAN auch ganze normale Banküberweisungen tätigen. Dieses Konto wird Stand heute nicht an die Schufa gemeldet.
3: Du kannst bei Wise sogenannte Spardosen anlegen und dein Geld dadurch verschiedenen Zwecken zuordnen.
Ich habe insgesamt sechs solcher Spardosen:
1: Für meine Frau – aus dieser Spardose kaufe ich ihr Blumen und mache ihr Geschenke, einfach so, weil es mich freut wenn sie sich freut.
2: Geschenke allgemein – aus dieser Spardose bezahle ich anderweitige Geschenke, zum Beispiel zu Geburtstagen und zu Weihnachten.
3: Equipment – aus dieser Spardose kaufe ich physisches Equipment, z.B. für meine Motorräder, zur Ergänzung meiner Camping-Ausrüstung usw.
4: Medien – aus dieser Spardose investiere ich in den Ausbau meiner physischen und digitalen Mediatheken (Bücher, Videospiele, Filme usw.)
5: Kleidung – aus dieser Spardose kaufe ich mir regelmäßig neue Kleidung und neue Schuhe, überflüssige/ungenutzte Kleidung und Schuhe verschenke ich meistens.
6: Vorräte – aus dieser Spardose stocke ich stetig meine Vorräte an sehr lange haltbaren Lebensmitteln auf, gemäß dem alten Grundsatz besser haben als brauchen.
Wichtig zu verstehen ist, dass ich durch diese sechs Spardosen einerseits sicherstelle, dass ich fortlaufend in verschiedene Lebensbereiche investiere und andererseits sinnlose Impulskäufe vermeide. Ich verhindere durch dieses System, dass sich Fiat-Geld ohne Verwendungszweck ansammelt, dass dann aus irgendwelchen Launen heraus für Quatsch ausgegeben wird.
Ich könnte mir vorstellen, dass du ein paar Fragen dazu hast. Daher noch ein paar Anmerkungen und Kommentare:
Was ist mit Edelmetall und Wertpapieren? Ich habe im Laufe der Jahre bereits einiges Gold und Silber gekauft. Ich bin ein Freund des physischen Edelmetalls, weil das einer der effektivsten Wege ist, um Vermögen aus dem offiziellen System zu extrahieren. Bereits kleine Mengen an Gold können enorme Werte speichern und lassen sich – im Gegensatz zu Immobilien – problemlos mitnehmen und/oder verstecken. Beim Kauf ist es natürlich wichtig, immer unter den Meldegrenzen zu bleiben, da die Behörden sonst ja doch Bescheid wissen. Wer das hier gerade nicht nachvollziehen kann, möge einfach mal zu den Goldverboten der Vergangenheit recherchieren.
Ok, und Wertpapiere wie Aktien, Anleihen und Fonds? Habe und bespare ich in Form von betrieblicher Altersvorsorge und privater Rentenversicherung – weil in dieser Form steuerlich begünstigt. Macht natürlich nur langfristig Sinn, nicht zum kurzfristigen Zocken.
Stichwort Zocken: Was meine ich damit, in Medien wie Videospiele, Bücher und Filme zu investieren? Das ist doch kein Investieren, sondern Konsum – oder? Das kommt ganz drauf. Googel doch beispielsweise mal, für was für Preise alte Kultspiele gehandelt werden. Es ist absolut möglich, Videospiele für mehr als den doppelten Einkaufspreis zu verkaufen. Und wenn du sie eingeschweißt in Originalverpackung mehrere Jahre liegen lässt, sind noch viel krassere Gewinne möglich.
Es geht dabei immer um Knappheit: Je knapper bzw. seltener, desto wertvoller. Das gilt natürlich nicht nur für Videospiele, sondern ganz generell. Ich kaufe Medien aber trotzdem grundsätzlich nicht, um mit ihnen Handel zu treiben – die dafür notwendige Zeit investiere ich viel lieber in andere Dinge – ich kaufe Medien immer aus authentischem Interesse. Natürlich habe ich aufgrund von Zeitmangel zahllose ungelesene Bücher, ungesehene Filme und ungespielte Spiele – das stört mich aber nicht, da ich weiss, dass ich durch den stetigen Ausbau meiner Mediatheken eben auch Werte speichere.
Meine Mediatheken haben, anders als der Euro, einen inneren Wert. Und manche meiner Medien sind heute bereits ein Vielfaches ihres Einkaufspreises wert – und all meine Medien werden auch noch einen Wert haben, wenn es den Euro nicht mehr gibt.
Und warum baue ich langsam aber sicher einen immer größeren Vorrat an sehr lange haltbaren Lebensmitteln auf? Weil haben besser als brauchen ist – und ich keinerlei Vertrauen in die politische Klasse der Gegenwart habe und es durchaus für möglich halte, dass es in den nächsten Jahren zu Lebensmittel-Engpässen kommen kann. Muss nicht, aber kann passieren – und dann sitze ich lieber auf einem großen Vorrat als auf Erinnerungen daran, wie ich mich über Prepper lustig gemacht habe.
Und was hat es mit dem Equipment auf sich? Einerseits geht es dabei einfach um Pflege und Erhalt meiner Motorräder und meiner Camping-Ausrüstung, andererseits aber auch um Prepping. Wer viele Vorräte hat, sollte diese im Fall der Fälle auch verteidigen können – und dafür gibt es ja zahlreiche frei verkäufliche Möglichkeiten. Wehrlosigkeit ist trotz der BRD-Waffengesetze ein selbst gewähltes Leid.
Ich will zum Ende kommen und abschließend noch Folgendes festhalten: Ich investiere mein Geld und meine Zeit in Dinge, die mich tatsächlich interessieren. Natürlich wirkt meine Vernunft darauf ein, was mich authentisch interessiert – aber dass es mich authentisch interessiert und nicht nur vernünftig ist, das ist ganz entscheidend. Es gibt in allen Lebensbereichen immer viel mehr Möglichkeiten, als wir in Anbetracht unserer begrenzten Zeit, Energie und finanziellen Mittel tatsächlich nutzen können – und wer oder was soll dir in diesem Überangebot den Weg weisen, wenn nicht deine Intuition?
Natürlich ist der rationale Verstand ein sinnvolles Werkzeug – ich nutze es jeden Tag und möchte auf keinen Fall darauf verzichten – aber der rationale Verstand kann immer nur innerhalb eines Möglichkeitenraums agieren, den er sich selbst nicht ausgesucht hat. Deshalb hat auch gutes Investieren ganz viel mit Intuition zu tun.
Bilde dich stetig weiter, lerne fortlaufend dazu, aber nicht nur in puncto Fachwissen, sondern auch in puncto Beziehung und Kommunikation mit deinem Unterbewusstsein, deiner inneren Stimme, deinem Anschluss an die Quelle, aus der absolut alles kommt, auch jede Anlageentscheidung.