Lass mich dieses Essay mit zwei Zitaten und einer kurzen Zweckbeschreibung beginnen:
Belief is a toxic and dangerous attitude towards reality, I think. After all, if it’s there, it doesn’t require your belief. And if it’s not there, why should you believe in it? It doesn’t make a whole lot of sense. – Terence McKenna
Your own wonderful human imagination is the actual creative power of God within you. – Neville Goddard
Vermutlich erscheinen dir diese beiden Zitate völlig gegensätzlich. Der Zweck dieses Essays besteht darin, dir zu zeigen, dass dieser Anschein trügt – beide Aussagen stimmen.
Was du dir vorstellen kannst, kannst du auch erreichen. Die Tatsache, dass der Gedanke bzw. die Idee dazu in dir auftritt, ist selbst der Beweis dafür, dass es für dich möglich ist. Allerdings nur unter der Bedingung, dass du mit deiner Idee, Eingebung, Vorstellung konstruktiv statt destruktiv umgehst.
Destruktiver Umgang mit deiner Idee bzw. deinem Wunsch ist solcher Umgang, der die Idee kaputt macht bzw. dich von der Verwirklichung deines Wunsches abhält. Konstruktiver Umgang hingegen ist solcher, der deine Idee Schritt für Schritt verwirklicht.
Destruktiver Umgang mit den eigenen Ideen, Wünschen, Vorstellungen usw. muss nicht weiter erläutert werden, da er der Normalfall ist und bei den meisten Menschen standardmäßig stattfindet. Konstruktiver Umgang mit den eigenen Ideen, Wünschen, Vorstellungen usw. hingegen muss von den allermeisten Menschen erst erlernt werden.
Natürlich ist es gewissermaßen absurd, den konstruktiven Prozess in Worte fassen zu wollen, da er letztlich intuitiv und individuell ist, aber ich will es trotzdem versuchen – in der Hoffnung, mir selbst und dem ein oder anderen Leser dadurch zu helfen, noch besser darin zu werden, die eigenen Wünsche wahrzumachen.
Wir können den Gesamtprozess in drei Phasen unterteilen:
1: Klarheit – Das Empfangen und Ausformulieren des Wunsches
2: Implikation – Was muss wahr sein, sobald mein Wunsch wahr geworden ist?
3: Verhalten – Ich verhalte mich so, das wahr wird, was wahr sein muss
Die erste Phase besteht vor allem darin, den Wunsch, die Idee, die Eingebung, auszuformulieren bzw. ihr eine möglichst klare Gestalt zu geben. Natürlich kannst du nur Ideen ausformulieren und klären, die du zuvor empfangen hast – da du aber keine Kontrolle darüber hast, welche Ideen dir kommen, welche Wünsche in dir entstehen, brauchen wir uns darüber nicht allzu viele Gedanken machen. Du musst lediglich darauf achten, welche Ideen, Gedanken, Vorstellungen dich genug beschäftigen, um ernst genommen zu werden. Je nachdem in welcher Verfassung sich dein Geist befindet, wirst du unterschiedlich viele Ideen empfangen – von ganz wenige bis überwältigend viele. Wenn wenig kommt, sei nicht wählerisch und arbeite mit dem, was du hast – wenn viel kommt, sei wählerisch und investiere Zeit und Energie nur in Ideen, von denen deine Intuition wirklich überzeugt ist.
Ein ganz klares Zeichen, dass du Zeit und Energie in bestimmte Gedanken, Ideen, Vorstellungen, Wünsche investieren musst, ist ihre Hartnäckigkeit. Was bleibt oder immer wiederkehrt, obwohl es ignoriert wird, ist mit großer Wahrscheinlichkeit wirklich wichtig.
Wahrscheinlich hast du bereits jetzt einen Wunsch, eine Idee, eine Vorstellung, die dich schon lange beschäftigt und dich nicht loslässt, obwohl du sie bisher missachtet und vernachlässigt hast. Es ist gut möglich, dass das dein Ruf ist – dem du dich noch verweigerst (siehe Heldenreise nach Joseph Campbell). Ziehe die Möglichkeit in Betracht, dass jetzt die Zeit gekommen ist, deine Verweigerung zu beenden und dich auf die Reise zu begeben.
Sobald du dich jedenfalls wirklich zu einer bestimmten “Sache” berufen fühlst, sobald du etwas wirklich willst, geht es zunächst nicht um Perfektion, sondern um Greifbarkeit. Du musst ausformulieren und dadurch klären, was genau du da wirklich willst. Es ist kein Problem, später noch Veränderungen vorzunehmen – und dennoch ist es wichtig zu versuchen, bereits ganz am Anfang größtmögliche Klarheit und Präzision zu schaffen – denn je genauer du weisst, was du willst, desto wahrscheinlicher schaffst du es.
Oder um es mit Neville Goddards Worten zu sagen:
There is no stopping the man who can think from the end. Nothing can stop him. He creates the means and grows his way out of limitation into ever greater and greater mansions of the Lord.
Vom Ziel aus denken und gleichzeitig locker bleiben und es nehmen wie es kommt, das ist der Weg zum Erfolg. Und das ist natürlich gewissermaßen paradox – ich soll bereits zu Beginn möglichst genau wissen, was ich will, es ist aber gleichzeitig völlig in Ordnung, später noch Veränderungen vorzunehmen. Wie passt das zusammen? Wo ist die Grenze zwischen Flexibilität und Beliebigkeit? Was ist der Unterschied zwischen ‘mit dem Flow gehen’ und ‘sich ziellos treiben lassen’?
Und wie kann ich überhaupt genau wissen, was ich will, wenn ich es noch gar nicht ausprobiert habe? Also woher soll ich wissen, dass mir mein Ziel wirklich gefällt, wenn ich noch nie dort war? Kann ich bei ehrlicher Betrachtung letztlich nicht bloß einen Schritt vor den anderen setzen und dadurch fortlaufend neue Erfahrung machen? Ist die ganze Idee des Planens und langfristigen Anstrebens nicht absurd, da wir ja weder vorab wissen können, ob uns unser Ziel dann wirklich gefällt, noch ob wir jemals ankommen werden?
Wäre es nicht sowohl viel ehrlicher als auch viel einfacher, im Hier & Jetzt zu bleiben, anstatt große Zukunftspläne zu schmieden? Einerseits ja, andererseits nein. Es ist zwar immer jetzt – aber was im Jetzt passiert, ist zu einem gewissen Grad davon abhängig, was “vorher” passiert ist. Ob wir im ewigen Jetzt gute oder schlechte Erfahrung machen, hängt also zu einem gewissen Grad davon ab, was wir “vorher” gemacht haben.
Eine Analogie zwecks besserem Verständnis: Wenn du einen Roman in der Hand hältst, dann hast du die gesamte Geschichte in der Hand – jedes Wort, jeder Buchstabe, ist gleichzeitig im Jetzt vorhanden – du kannst die Geschichte aber nur Wort für Wort lesen. Der Autor hat die Geschichte im ewigen Jetzt geschrieben und du liest sie im ewigen Jetzt, aber sowohl das Schreiben als auch das Lesen findet sequentiell, also Wort für Wort, statt. Und was bereits geschrieben wurde, beeinflusst, was als nächstes geschrieben wird – und damit beeinflusst was gelesen wurde, was gelesen wird.
Zeit, Zeitablauf und damit Reihenfolge sind relativ zum Subjekt, also zum Autor bzw. Leser in obiger Analogie. Und der Autor bzw. Leser ist selbst wieder nur Teil einer Geschichte, die “von außen” betrachtet bereits vollständig im Jetzt vorhanden ist. Kurz gesagt: Zeit ist relativ, Ewigkeit ist absolut, und das Jetzt ist der Berührungspunkt bzw. die Schnittstelle – es ist ewig jetzt und aller Zeitablauf findet im ewigen Jetzt statt. Falls dir das nicht klar ist, halte inne und überprüfe das für dich selbst.
Ziehe die Möglichkeit in Betracht, dass das ganze Leben, und insbesondere auch die menschlichen Heldenreisen, zyklisch verlaufen, so wie auch Tag und Nacht, Ebbe und Flut, Einatmen und Ausatmen usw. zyklisch verlaufen, und dass dein Lebensweg in Spiralform verläuft, sowohl im Kreis als auch nach oben. Du läufst zwar im Kreis, aber genau das ist notwendig, um zu erkennen, wo und wer du bist. Oder um es mit T.S. Eliot zu sagen:
We shall not cease from exploration
And the end of all our exploring
Will be to arrive where we started
And know the place for the first time.
Und während die Nornen unseren Lebensweg in Spiralform ins Wurd weben, sieht es aus unserer individuellen Perspektive immer so aus, dass es unsere persönlichen Entscheidungen sind, die unseren weiteren Lebensweg bestimmen. Das sieht so aus, weil unsere Entscheidungen unser Verhalten bestimmen und unser Verhalten unseren Lebensweg bestimmt – und weil wir ständig übersehen, dass wir uns nicht dazu entschieden haben, wie wir uns entscheiden. Unsere Entscheidungen sind das Ergebnis unserer Denk- und Fühlprozesse, und diese kognitiven Prozesse geschehen wie sie eben geschehen, genauso wie Ideen eben kommen oder nicht kommen, aus dem Reich hinter dem Vorhang, ganz gleich ob wir es Unterbewusstsein, Gott, Brahman oder Quantenfeld nennen.
Mit anderen Worten: Unser Geist operiert spontan – und wenn das nicht so wäre, müssten wir uns immer erst dazu entscheiden, Gedanken X zu haben – ich müsste mich also auch erst dazu entscheiden, mich zu entscheiden, mich zu entscheiden, mich zu entscheiden, ad infinitum. Ich wäre also in einem infiniten Regress gefangen und würde mich nie zu etwas entscheiden, weil ich es noch nicht geschafft habe, mich dazu zu entscheiden, mich zu entscheiden. Das ist aber nicht der Fall. Ich treffe jeden Tag Entscheidungen – so wie jedes Lebewesen. Aber die Entscheidungen, die wir treffen, sind einfach Teil des ewigen Flusses, so wie auch Wind und Wetter und der Flug der Vögel und das Wachsen des Grases und deiner Haare.
Wir können uns das Leben als ein sich stetig wandelndes Geflecht von individuellen Fäden vorstellen, als ein Netz des Lebens, ein dimensionsloses Mycel, dessen Fruchtkörper wir Lebewesen sind. Wenn wir auf die Welt und unsere Körper blicken, dann betrachten wir dieses Mycel, dann sehen wir dieses Netz des Lebens, durch die Filter unserer Sinnesorgane und mentalen Konstrukte. Und aus dieser individuellen Perspektive sieht die Kognition, die genauso spontan auftritt wie Wind und Wetter, dann sehr persönlich aus. Aus dieser Perspektive sind es dann nicht mehr einfach nur im Netz des Lebens auftretende Entscheidungen und Taten, sondern jetzt sind es meine Entscheidungen und Taten, und deine Entscheidungen und Taten.
Stell dir deine individuelle Perspektive als Knotenpunkt im Netz des Lebens vor. Wenn du in die Google-Bildersuche die Begriffe "neuronales Netzwerk” und “Universum” eingibst, wirst du Bilder finden, die sich teilweise sehr ähnlich sehen. Und was in neuronalen Netzwerken die Knoten bzw. Neuronen und in Planetensystemen die Planeten sind, sind im Netz des Lebens die individuellen Lokalisierungen von Bewusstsein, die das Leben wahrnehmen, also wir. Du und ich und alle anderen Lebewesen sind Lokalisierungen von Bewusstsein, die sich ihres Lebens bewusst sind, die ihr Leben wahrnehmen. Mit anderen Worten: Wir sind Beobachter im Sinne der Quantenphysik.
Und die Quantenphysik sagt uns, dass Manifestation immer einen Beobachter voraussetzt. Mit Manifestation ist Formwerdung gemeint, unabhängig davon, ob es sich um mentale oder physische Objekte handelt. Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Ideen usw. erfordern genauso einen Wahrnehmer wie auch Autos, Bäume, Körper, Planeten usw. Alles was wahrgenommen bzw. beobachtet bzw. erfahren bzw. erlebt werden kann, erfordert einen Wahrnehmer. Keine Manifestation ohne Beobachter, keine Wahrnehmung ohne Wahrnehmer. Wir sind diese Wahrnehmer – und nie haben wir und nie könnten wir etwas anderes wahrnehmen als unsere eigene Wahrnehmung.
Aber welche Form unser Wahrnehmen annimmt, ob wir schöne oder hässliche Erfahrung machen, das hängt davon ab, wie wir wahrnehmen. Mit anderen Worten: Wie wir beobachten, bestimmt, was wir manifestieren. Das bedeutet in der Praxis vor allem: Wir geben den Dingen Form, auf die wir uns fokussieren.
Stell dir dich selbst als einen magischen 3D-Drucker vor – du druckst nicht nur physische Formen, sondern du druckst Erfahrung in ihrem vollen Spektrum, also die fünf Sinne plus Gedanken und Gefühle, um es übersichtlich zu halten. Außer im Tiefschlaf druckst du die ganze Zeit, ob du willst oder nicht – entweder Wacherfahrung oder Traumerfahrung. Aber was genau du druckst, das hängt davon ab, wie du denkst und fühlst – dein Drucken ist das Ergebnis deiner Kognition, du erzeugst also andere Erfahrung, wenn du anders denkst und fühlst.
Mit anderen Worten: Deine Lebenswirklichkeit ist das zeitverzögerte Spiegelbild deiner Innenwelt.
Was bedeutet das für die alltägliche Lebenspraxis? Dass deine Freiheit mit deiner Bewusstheit wächst. Damit meine ich Folgendes: Je klarer du deine eigene Kognition verstehst, desto präziser kannst du steuern, welche Erfahrung du erzeugst. Versuch das in seinem gesamten Umfang zu verstehen – und stell dir das Leben als ein unendlich komplexes Geflecht von Kausalverknüpfungen vor. Alles hat eine Ursache und alles hat eine Wirkung – jeder Gedanke, jedes Wort, jeder Atemzug, einfach alles. Und dieses lebendige Kausalnetzwerk pulsiert ganz automatisch, so wie du automatisch atmest und so wie dein Herz automatisch schlägt und so wie dir automatisch ständig Gedanken kommen. Das ganze Leben lebt sich ganz von alleine – und Teil dieses Lebens ist es, dass du immer wieder mal Momente hast, in denen es für dich so aussieht, dass du dich entscheiden kannst, zum Beispiel ob du mit dem Gefühl X jetzt so oder so umgehst, ob du deinem Gesprächspartner jetzt dieses oder jenes sagst, ob du deine Aufgaben weiter aufschiebst oder sie endlich erledigst usw.
All diese Entscheidungen sind Teil des automatisch pulsierenden Kausalnetzwerkes, Teil des Fluss des Lebens, aber aus deiner individuellen Perspektive sieht es so aus, dass das jetzt deine Entscheidung ist – und das ist es ja auch, nur dass du selbst Teil des automatisch stattfindenden Lebens, Teil der Natur, bist.
Wie gesagt, Erfahrung ist immer relativ zum Erfahrer – aus deiner individuellen Perspektive ist dein Lebensweg samt all seiner Entscheidungen dein persönlicher Lebensweg, den du linear im Zeitablauf lebst – aber du bist, metaphorisch gesprochen, ein Charakter in einem Buch, das schon vollständig geschrieben ist. Und Teil deiner Geschichte ist es, dass du bestimmte Ideen und Wünsche hast, dass du einen oder mehrere Lebensträume hast, die vielleicht nichts anderes als deine Lebensaufgabe, gesehen durch deinen individuellen Filter, sind.
Und sobald wir wissen, was wir wirklich wollen, sobald wir Klarheit darüber haben, was wir erreichen wollen, stellt sich natürlich automatisch die Frage, wie wir das schaffen können – innerhalb unserer Geschichte, die wir nunmal nur im Zeitablauf Tag für Tag lesen bzw. erleben können. Diese Frage zu beantworten ist ganz wesentlicher Teil unserer Geschichte. Und die Antworten sind für jeden Menschen individuell, weil auch jeder Lebenstraum bzw. jede Lebensaufgabe individuell ist. Welche Methoden, Techniken und Werkzeuge du brauchst, um deine wahren Wünsche zu erfüllen, das hängt davon ab, wer du bist und was du willst. Deswegen ist Selbsterkenntnis der Schlüssel zum guten Leben.
Und wie können wir das jetzt möglichst konkret operationalisieren? Was können wir nun tatsächlich tun, um Klarheit über unsere Ziele zu erlangen und dann die für uns richtigen Methoden und Techniken davon abzuleiten?
Wir müssen unsere Zielvorstellung so konkret und greifbar machen wie möglich. Dazu nutzen wir unsere Vorstellungskraft und malen uns sowohl in Worten als auch in Bildern aus, wie der erfüllte Wunsch aussieht, klingt und sich anfühlt. Ich persönlich mache das vor allem mittels folgender zwei Methoden:
1: Ich formuliere meinen erfüllten Lebenstraum regelmäßig schriftlich aus, sowohl handschriftlich als auch am PC. Ich beschränke mich dabei immer auf eine DIN A4 Seite, um eine hohe Dichte zu gewährleisten. Ich mache das mindestens einmal pro Monat, meistens öfter, für die Lebendigkeit.
2: Ich führe imaginative Gespräche im Sinne von z.B. Goddard und Murphy, meistens direkt morgens beim Kaffee. Das fällt mir persönlich viel leichter als im engen Sinne zu visualisieren – außerdem wecken diese Gespräche ganz automatisch die dazu passenden inneren Bilder. Deswegen heißt mein nächstes Buch auch ‘Am Anfang war das Wort’ und nicht ‘Am Anfang war das Bild’.
Das sind meine beiden Primärtechniken, um meinen Lebenstraum zu hegen und zu pflegen, um meine Vision immer weiter auszumalen. Autosuggestionen bzw. Selbstprogrammierung bzw. Trance Tapes sind voller Formulierungen, die diese Vision bzw. den erfüllten Traum zum Ausdruck bringen.
Am Anfang dieses Essays hatte ich geschrieben:
Wir können den Gesamtprozess in drei Phasen unterteilen:
1: Klarheit – Das Empfangen und Ausformulieren des Wunsches
2: Implikation – Was muss wahr sein, sobald mein Wunsch wahr geworden ist?
3: Verhalten – Ich verhalte mich so, das wahr wird, was wahr sein muss
Jetzt sind wir bei Phase 2 angekommen – nachdem wir uns Klarheit darüber verschafft haben, was wir wirklich wollen, müssen wir uns nun Klarheit über die Implikationen unseres Wunsches verschaffen. Was muss wahr sein, damit mein Wunsch erfüllt ist? Das ist die Frage – und die Antworten darauf formulieren wir in sauberen Sätzen aus und füttern dann unser Unterbewusstsein damit. Das ist Selbstprogrammierung, Selbsthypnose, Autosuggestion, die Kunst der zielgerichteten Selbstbeeinflussung.
Ein Beispiel: Teil meines Lebenstraumes ist es, mit meiner Familie in einem großen freistehenden Haus auf dem Land zu leben, so richtig jwd. Damit das physische Form annehmen kann, brauche ich genug Geld, um so ein Haus zu kaufen – ergo achte ich darauf, mir regelmäßig Autosuggestionen zu geben, die dazu beitragen, dass mein Einkommen steigt und mein Vermögen wächst, beispielsweise ‘Ich weiss, dass ich die Quelle meines wachsenden Wohlstandes bin’. Oder ‘Danke für mein Jahr für Jahr steigendes Einkommen’ usw. usf.
Dieses Prinzip gilt universell – die Vision, der Lebenstraum, der wahre Wunsch, gibt die Richtung vor – und dann bewegen wir uns in diese Richtung, indem wir uns mittels Selbstprogrammierung immer mehr zu dem Menschen entwickeln, der sich aufgrund seiner Identität ganz automatisch so verhält, dass er dieses Ziel erreicht.
Wichtig zu verstehen ist, dass Selbstprogrammierung bzw. Autosuggestion und wie auch immer wir all die Formen der zielgerichteten Selbstbeeinflussung nennen wollen, immer auf zweierlei Weise wirkt: Einerseits indem sie unser Denken und Fühlen und damit unser Verhalten ändert, und andererseits indem sie unsere Frequenz ändert. Das sind die zwei Seiten derselben Medaille und man kann das in der Praxis nicht voneinander trennen, aber zum besseren Verständnis können wir sagen, dass zielgerichtete Selbstbeeinflussung eben nicht nur unser beobachtbares Verhalten und damit ganz konventionell unseren Lebensweg ändert, sondern auch dazu führt, dass wir andere Menschen und Ereignisse anziehen; die Zufälle die keine Zufälle sind.
Ich will zum Ende kommen und versuchen, wenigstens unter 20.000 Zeichen zu bleiben.
Also abschließend nochmal zum Verhalten: Selbstprogrammierung ist natürlich selbst Verhalten – genauso wie Lesen und Denken und alles andere auch – Verhalten verändert Verhalten, Leben verändert Leben. Achte einfach nur darauf, dass dein tatsächliches Verhalten auch wirklich zu deinen wahren Wünschen passt. Und das bedeutet insbesondere auch, nicht in Selbstverurteilungsspiralen abzugleiten, wenn du mal feststellst, dass dein tatsächliches Verhalten eben nicht zu deinem Lebenstraum passt.
Nimm das dann ganz gelassen zur Kenntnis und bemerke, dass genau diese Diskrepanz zwischen Ziel und Verhalten dir jetzt glasklar zeigt, was du an deiner Programmierung noch ändern musst – und das zu erkennen ist doch super, schließlich gibt es dir die Möglichkeit, tatsächlich aufzuleveln. Die Gelegenheit zum Sieg liefert der Gegner, auch und gerade wenn der Gegner deine eigene schlechte Konditionierung ist.